Sonntag, 15. Juni 2014

Ballett - Wo Kunst und Leidenschaft zueinanderfinden

"Ballett ist auf die Spitze getriebene Anmut."
Erwin Koch


Ein poetisches Zitat erläutert mit Worten, was die Augen der Tanz-Liebhaber am Ballett so zu schätzen vermögen. Heute möchte ich erstmal nur im Allgemeinen über das Ballett schreiben. Der Tanz an sich, ist ein stylistischer Ausdruck von Schönheit und Kraft in rhythmischer Verbindung mit Musik und Bewegung. Dies offenbart sich in vielerlei Tanzstilen: Sei es nun ein Tango, ein Samba, der Wiener Walzer oder vielleicht Streetdance - jede Art des Tanzens drückt sich unterschiedlich aus. Stets gleich dabei, bleibt die Leidenschaft und die Eleganz jedes einzelnen Tänzers. So vielseitig das Thema Tanz auch ist, bin ich vom Ballett am meisten fasziniert.

Das Ballett blickt auf eine lange Tradition zurück und trifft auch heute noch den Nerv der Zeit. Spricht man über das Ballett, dann verbindet man dies mit dem Begriff "klassischer Tanz". Über die Jahre ist sich das Ballett seiner klassischen Form treu geblieben. Trotzdem gibt es heutzutage immer mehr moderne Einflüsse, die sich bei der Darstellung des jeweiligen Balletts äußern. Diese Form des Tanzes unterliegt meist einer Handlung, weshalb dabei auch von einem "Handlungsballett" gesprochen wird. Einige der bekanntesten Bühnenstücke davon sind bsw. "Schwanensee", "Der Nussknacker" oder "Giselle". Viele bekannte Balletttänzerinnen und Tänzer haben diese Stücke aufgeführt - wie bsw. Sylvie Guillem, Alessandra Ferri, Polina Semionova oder Vladimir Malakhov.

Polina Semionova als Kitri in “Don Quixote”

Vladimir Malakhov mit einem Ausschnitt der Ballett-Gala Malakhov & Friends

Aber erst das Zusammenspiel von Musikuntermalung, Kostümen, Rhythmus, Bewegung und Körperbeherrschung machen das Ballett so einzigartig - was mit hartem Training im Studio einstudiert und spielend-leicht, geradezu magisch, später auf der Bühne präsentiert wird. Und genau das ist es, was mich daran so begeistert. Aber nicht nur den Ballett-Solisten gebührt mein Respekt, sondern auch dem Corps de ballet, das leider meistens ein bißchen im Schatten der großen Ballerinen und männl. Solo-Tänzer steht.
Unweigerlich mit dem Ballett sind Spitzentanz und das Tutu verbunden. Jedoch haben sich die Kostüme durch modernere Ballettstücke und Bewegungsabläufe verändert. Während bei den klassischen Aufführungen weiterhin ein Tüllrock oder Tutu getragen werden, wird bei modernen Stücken eher auf körperbetont-enge Kleidung gesetzt. Das widerspricht vielleicht ein wenig dem klassischen Sinne des Balletts und stellt den Körper der Tänzer unnötig zur Schau. Andererseits gesehen, ist das der normale Lauf der Zeit und dank den Ideen verschiedener Choreographen, erfindet sich das Ballett auf eigene Weise neu.

Corps de ballet - Schwansee - American Ballet Theatre


Ballett ist in seiner Gesamtheit, ein majestätisches Kunstwerk. Die Harmonie des Tanzens findet sich in Leidenschaft und Temperament der Tänzer wieder. Sie schaffen es etwas kunstvolles, spielend-leicht aussehen zu lassen. Während die männl. Tänzer ihre Bewegungen durch Kraft zum Ausdruck bringen, sorgen die Ballerinen mit Eleganz und Anmut, für ein souveränes Zusammenspiel auf höchstem Niveau. Solchen gelungenen Bühnen-Darbietungen, steht ein jahrelanges hartes Training gegenüber, daß auch durch Verletzungen und Rückschlägen geprägt ist. Jede junge Tänzerin arbeitet darauf hinaus, einmal eine große Ballerina zu werden, jedoch ist dieser Traum für so manches Mädchen früh geplatzt: Entweder durch eine Verletzung oder weil andere einfach besser waren - mit solchen Enttäuschungen umgehen zu können ist nicht leicht. Darin äußert sich aber auch, daß Ballett ein hartes Geschäft ist - nicht nur beim Training, sondern auch was einzelne Schicksale betrifft.

In diesem Sinne.

The Show must go on...

2 Kommentare:

  1. hallole,
    das stimmt, ich wollte auch immer eine tänzerin werden. zum ballett hats nicht gereicht,
    zu groß, zu dick und kein geld. dabei war die ballettschule von pleva in stuttgart direkt ein paar häuser weiter.
    ich habe immer gelauscht, wenn dort geprobt wurde, den zusehen durfte man nicht. als ich dann die chance bekam orientalisch zu tanzen und das auch wirklich durchgeführt habe, war das schon klasse.
    tanzen ist lebensfreude jegliche art davon auf jeden fall.

    ich liebe das ballett und dorthin zu kommen, dass man es öffentlich tanzen kann ist ein weiter weg. übrigens das stuttgarter ballett ist weltberühmt.
    leider, leider ist es aber auch so, dass die ballerinas nie das große geld verdienen und wenn sie älter werden und nichts auf der seite haben, schlecht leben. so haben wir das mal gesagt bekommen, als wir eine führung im großen haus in stuttgart hatten.

    vielen dank für den tollen beitrag.

    mfg eva

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    1. Hallo Wetterhexe,

      ich habe in deinem Profil schon gelesen, daß du dem Tanz nicht abgeneigt bist. Du interessierst dich ja für den Orientalischer Tanz, der in eine ganz andere Richtung als das Ballett geht.

      Das ist gut möglich, daß die Leute vom Stuttgarter Ballett nicht gern Zuschauer haben. Das liegt aber eher daran, da diese Balletttruppe eine Kompanie ist und fast immer für ihre Bühnenauftritte proben - da kann man keine Publikum von "außen" gebrauchen. Dafür sind ja dann die sogenannten "Tage der offenen Türe" gedacht. Das ganze Gegenteil dazu sind kleine private Ballettschulen. Diese sind über jeden Interessenten erfreut.

      Eine Primaballerina zu werden oder den Weg in ein berühmtes Ballett zu schaffen ist zugegebenermaßen wirklich schwer - nur die besten werden hierbei auf der Bühne stehen. Trotzdem führen auch viele private Ballettschulen ihre eigenen Choreographien auf, sodaß man auch bei einer normalen Tanzschule Bühnenerfahrung sammeln kann.

      Das stimmt: Ballett ist eine Arbeit auf "Zeit" und Altersgebunden. Viele ehemalige Tänzer/innen machen nach ihrer Tanzkarriere ein Tanzstudio auf und geben ihr Wissen an ihre Schüler weiter - wovon schon viele profitiert haben.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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